Naturheilkunde-Sprechstunde

Wenn der Hormonhaushalt verrücktspielt

22. Juni 2023

Hormone, die Botenstoffe unseres Körpers

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum wir uns gerade wach oder müde fühlen, warum wir wenig oder viel Energie haben oder wie überhaupt die verschiedenen Bereiche unseres Körpers miteinander „kommunizieren“? Für all dies und noch viel mehr sind unsere Hormone zuständig.

Hormone sind Botenstoffe, die von spezialisierten Drüsen, aber auch Geweben und Organen gebildet werden, damit es in unserem Körper „rund“ läuft. Sie übernehmen wichtige Funktionen, zum Beispiel in den Bereichen Energiehaushalt, Knochenstoffwechsel, Entwicklung und Sexualität oder Wasser- und Salzhaushalt.

Das Hormonsystem ist perfekt aufeinander abgestimmt – und dadurch leider auch recht störanfällig. Mal spielen die einzelnen Hormone zusammen, mal sind sie Gegenspieler. Geraten sie an einer Stelle aus dem Gleichgewicht, hat dies oft weitreichende Konsequenzen für unsere Gesundheit.

Wie Hormone unsere Gesundheit beeinflussen

Von der Systematik her lassen sich Hormone einteilen nach ihrer biochemischen Struktur, ihrem Entstehungsort, aber auch nach ihren Eigenschaften. Eine große Gruppe der Hormone sind die sogenannten Steroidhormone. Die bekanntesten Steroidhormone beim Menschen sind die männlichen und weiblichen Geschlechtshormone (z.B. Testosteron und Östrogene) und die Hormone der Nebennierenrinde wie Cortisol und Aldosteron. Für viele sicherlich überraschend ist, dass die Steroidhormone alle vom vermeintlich „bösen“ und doch so lebenswichtigen Cholesterin abstammen. (Übrigens: Dem spannenden Thema Cholesterin werden wir einen der nächsten Newsletter widmen.)

Warum wird bei Stress Cortisol gebildet und es bleibt nicht mehr genug Ausgangssubstanz für Progesteron übrig – was zu Einschlafstörungen und starken prämenstruellen Beschwerden führen kann? Warum wandeln übergewichtige Männer ihr Testosteron in Östrogen um und leiden dann unter einem Testosteronmangel? 

Sie sehen: Die Steroidhormone und ihren Stoffwechsel zu kennen, ist für die Diagnostik und Therapie im Rahmen unserer Sprechstunde für Funktionelle Medizin sehr wichtig. 

Bioidentische Hormone als Heilmittel

Leiden Sie unter Wechseljahresbeschwerden? Haben Sie starke Stimmungsschwankungen aufgrund von PMS? Oder fühlen Sie sich dauerhaft erschöpft? Möglicherweise liegt die Ursache dieser Beschwerden in einer hormonbedingten Dysbalance. Hier können wir durch Hormongaben gegensteuern. Wir verordnen im Rahmen der Hormontherapie in unserer Praxis sogenannte „bioidentische Hormone“, das heißt, sie sind biochemisch gesehen ganz und gar mit den körpereigenen Hormonen identisch. Je nach Beschwerden und Befund verordnen wir die zu Ihrem Krankheitsbild passenden Hormone, zum Teil als individuell angefertigte Rezeptur, zum Teil als Fertigpräparat aus der Apotheke. Die Hormongaben sind – wenn Kontraindikationen ausgeschlossen wurden – hocheffektiv und konnten schon vielen unserer Patient:innen helfen, auf Schlaftabletten und Antidepressiva zu verzichten.

Warum Hormone Diabetes verursachen können

Interessanterweise stehen die zuvor erwähnten Steroidhormone auch in Verbindung mit unserem Zuckerstoffwechsel, was unserer Meinung nach in Anbetracht der Volkskrankheit Diabetes viel zu wenig Beachtung findet. Auch wenn die Mechanismen noch nicht abschließend geklärt sind, weiß man, dass beispielsweise Östrogen die Aufnahme von Zucker in die Muskelzellen begünstigt – oder ein Testosteronmangel bei Männern zu einer Vermehrung von gesundheitsschädlichem Bauchfett führen kann. Dies wiederum verschlechtert die Glukosetoleranz und begünstigt die Entwicklung von Diabetes.

Daher liegen uns in der Funktionellen Medizin nicht nur die Steroid- bzw. Sexualhormone so am Herzen, sondern auch das Thema Glukosetoleranz und Insulinsensivität. Sicher haben Sie im Zusammenhang mit Diabetes schon einmal von dem Langzeitzuckerwert HbA1c gehört. Hier gilt ein Wert bis 5,7 Prozent normal; ab 6,5 Prozent steht die Diagnose einer Diabetes. Alle Werte, die dazwischen liegen, nennt man „gestörte Glukosetoleranz“. Unserer Meinung nach sind diese Werte jedoch viel zu großzügig bemessen. Ein HbA1c von 6,0 Prozent weist bereits auf weitreichende Störungen im Zuckerstoffwechsel hin. Hier besteht also Handlungsbedarf. 

Von Cortisol bis Glukose: weitere Diagnostiken unserer Praxis

Gerne nutzen wir zur weiterführenden Diagnostik im Rahmen unserer funktionalmedizinischen Sprechstunde die kontinuierliche Glukosemessung mittels eines Sensors, der für 14 Tage am Arm verbleibt – nicht spürbar für die Patient:innen. Mit einer hochmodernen Körperanalyse, der Bioimpedanzanalyse, können wir zudem feststellen, wie sich Ihr Körper zusammensetzt – und ob Sie vielleicht schon zu viel von dem erwähnten Bauchfett angesammelt haben… Sie möchten Gewicht reduzieren und dauerhaft eine gesündere Lebensweise beibehalten? Vereinbaren Sie gerne einen Termin zur professionellen Ernährungsberatung bei unserer Ernährungswissenschafterin Frau Miaramanana.

Auch anderen Hormonen schenken wir in unserer Praxis viel Beachtung: Indem wir Ihren Cortisolspiegel im Tagesprofil messen, können wir sehen, ob sich ungünstige Auswirkungen auf die Gegenspieler Insulin oder Melatonin (unser Schlafhormon) zeigen. Auch die Schilddrüse können wir in der naturheilkundlichen Diagnostik ebenso intensiv beleuchten wie die Nebennieren oder unser Glückshormon Serotonin.

Haben Sie unspezifische Beschwerden und möchten gerne Ihre hormonelle Gesamtsituation abklären lassen? Dann tauchen sie mit uns ein in das Wunder der Natur und lassen Sie uns einen Blick auf Ihre Hormone werfen. Vereinbaren Sie dazu gerne einen Termin in unserer Sprechstunde für Funktionelle Medizin (Selbstzahler). Wir freuen uns auf Sie!

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