Besser (ein)schlafen
Tipps gegen Schlaflosigkeit
Wenn Schäfchen zählen nicht mehr hilft: Was tun bei Schlafstörungen?
Die kalte Jahreszeit ist da mit kurzen Tagen, langen Nächten und oft niedrigen Temperaturen. Eigentlich ideale Rahmenbedingungen für einen erholsamen, ausgedehnten Schlaf. Auch viele Tiere halten jetzt Winterschlaf und fahren ihr System „herunter“. Interessanterweise leiden jedoch gerade im Herbst und Winter viele Menschen unter Schlafstörungen. Andauernde Schlaflosigkeit kann sehr quälend sein: Schon morgens fühlen wir uns abgeschlagen und erschöpft und sind tagsüber aufgrund starker Müdigkeit nicht leistungsfähig.
Aus ärztlicher Sicht unterscheiden wir zwischen Ein- und Durchschlafstörungen oder auch einer gemischten Ein-/Durchschlafstörung.
Was tun bei einer Einschlafstörung?
Sie kommen am Ende eines langen Tages nicht zur Ruhe, obwohl Sie sich eigentlich müde fühlen? Wie bei allen anderen Symptomen auch, versuchen wir in der Sprechstunde natürlich immer, die Ursache Ihrer Einschlafstörung zu finden. Zunächst einmal empfehlen wir Patient:innen mit Einschlafstörungen, auf grundlegende Routinen zu achten:
- Sorgen Sie für einen geregelten Tagesablauf mit ausreichend Bewegung.
- Nehmen Sie Ihr Abendessen nicht zu spät ein (idealerweise vor 19 Uhr) und achten Sie besonders abends auf leicht verdauliche, gesunde Kost. Alkohol sollten Sie, wenn Sie nicht gut einschlafen können, abends nur wenig oder gar nicht trinken.
- Schaffen Sie sich ruhige, entspannende Routinen vor dem Schlafengehen: Idealerweise sollten Sie sich in der Stunde vor dem Beginn Ihrer Nachtruhe eine Auszeit von Computer, Handy und Tablet gönnen – und auch keine aufregenden Serien mehr schauen. Vielleicht machen Sie stattdessen eine Entspannungsübung.
- Wie man sich bettet, so schläft man: Haben Sie eine bequeme Matratze und ein Kopfkissen, auf dem Sie entspannt liegen? Schnarcht Ihr Partner oder Ihre Partnerin, sodass Sie immer wieder aus dem Schlaf aufschrecken? Lassen Sie sich z. B. einen individuellen Schlafschutz für die Ohren bei Ihrem Hörgeräteakustiker anfertigen.
Bei einer sogenannten Einschlafstörung können Wirkstoffe aus der Natur oft schon sehr wirksam sein: Lavendeltee, Lavendelkapseln, Baldrian, Hopfen und Passionsblume haben bekanntermaßen eine beruhigende Wirkung. Im nächsten Schritt raten wir zur Einnahme von 5-HTP, einer Vorstufe von Serotonin und damit vom Schlafhormon Melatonin, oder GABA, einem wichtigen Botenstoff im Nervensystem, der beim Entspannen helfen kann. Die nächste Stufe ist dann die Gabe von Melatonin, unserem „Schlafhormon“. Wenn dies nicht helfen sollte, gibt es stärkere, meist gut wirksame Schlafmittel, die aber nicht für die Daueranwendung geeignet sind.
Das können die Ursachen Ihrer Durchschlafstörung sein
Sie schlafen zwar gut ein, werden dann aber im Laufe der Nacht häufiger wach oder schlafen sehr unruhig? Oder Sie leiden sowohl unter Einschlaf- als auch unter Durchschlafstörungen?
Eine Durchschlafstörung kann organische Ursachen haben: Die Wechseljahre mit ihren Hitzewallungen und innerer Unruhe könnten dafür verantwortlich sein. Männer fortgeschrittenen Alters leiden nicht selten unter einer Prostatavergrößerung mit häufigem Harndrang. Es kann aber auch sein, dass Sie regelmäßig zwischen 1 und 3 Uhr aufwachen und zur Toilette müssen, weil zu dieser Uhrzeit die Leber entgiftet wird.
Abhilfe könnte eine entgiftende Fastenkur schaffen. Sie möchten das neue Jahr mit einer Fastenkur beginnen? Unsere Ärztin Frau Dr. Hoffmann hat eine Weiterbildung zur Fastenbegleiterin gemacht und berät Sie gerne im Rahmen der Naturheilkunde-Sprechstunde.
Polygraphie zur Abklärung einer Schlafapnoe
Es gibt eine weitere, häufig unterschätzte Ursache von Schlafstörungen bzw. von nicht erholsamem Schlaf mit Tagesmüdigkeit: Neben dem störenden Schnarchen Ihres Partners bzw. Ihrer Partnerin könnte auch bei Ihnen selbst eine sogenannte Schlafapnoe vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Atmung während des Schlafs meist aufgrund einer Verengung des Rachenraums wiederholt kurzzeitig aussetzt. Dadurch wacht man immer wieder aus den Tief- und Traumschlafphasen auf – häufig ohne es zu merken. In unserer Hausarztpraxis können wir mithilfe der sogenannten Polygraphie abklären, ob Sie tatsächlich unter einer Schlafapnoe leiden. Sie bekommen das Gerät über Nacht mit nach Hause, um die entsprechenden Messungen vorzunehmen. Weitergehende Untersuchungen werden ggf. im Schlaflabor durchgeführt. Sollten wir bei Ihnen eine Schlafapnoe diagnostizieren, können eine Schlafmaske oder eine spezielle Zahnschiene helfen.
Schlafen Sie sich fit und gesund – und achten Sie vor allem in den Wintermonaten auf ausreichende Ruhestunden.
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